Mundfäule: Nummer 1 Virus bei Mundschleimhautentzündungen (Stomatitis).
Eine der häufigsten viral bedingten Entzündungen der Mundschleimhaut (Stomatitis) ist die Mundfäule. Sie wird von dem weit verbreiteten Herpes simplex-Virus Typ 1 ausgelöst und deshalb auch HSV-Stomatitis genannt. Eine andere Bezeichnung ist Stomatitis aphthosa, da sich hier zahlreiche Bläschen bilden, die an Aphthen erinnern. In selteneren Fällen ist auch das Herpes simplex-Virus Typ 2 (HSV-2) der Auslöser für die Erkrankung. Mundfäule ist eine hoch ansteckende und sehr schmerzhafte entzündliche Infektion der Mundschleimhaut und des Zahnfleischs, die meist kleine Kinder in den ersten drei Lebensjahren trifft. Erwachsene erkranken seltener, während bei alten Menschen das Risiko wieder steigt.
Die HSV-Stomatitis ist sehr ansteckend. Das Virus wird durch den direkten Kontakt mit Haut oder Speichel übertragen. So kann schon die gemeinsame Benutzung von Besteck oder Trinkflaschen zu einer Ansteckung führen. Gerade in öffentlichen Einrichtungen und Kindergärten führt dies häufig zu einer schnellen Ausbreitung. Die Inkubationszeit beträgt dabei 1 bis 26 Tage. Oft werden die Viren jedoch nicht aktiv und die Krankheit bricht nicht aus, obwohl das Virus im Körper nachweisbar ist.
Zu Beginn äußert sich Mundfäule mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl und Fieber, das bis zu 5 Tage andauert, auch die Lymphknoten am Hals sind geschwollen. Das Zahnfleisch schwillt in dieser Anfangsphase an, ohne jedoch weh zu tun. Dann entzünden sich die Innenseiten der Mundhöhle – auf Gaumen, Zunge und Zahnfleisch bilden sich kleine Bläschen. Diese platzen auf und hinterlassen Geschwüre und schmerzhafte Krusten in der Schleimhaut, sie können auch eitern. Das Zahnfleisch ist entzündet und blutet leicht. Diese Krankheitsphase ist extrem schmerzhaft, Essen und Trinken werden zur Tortur. Typisch sind auch ein intensiver Mundgeruch und vermehrter Speichelfluss. Bei Erwachsenen verläuft die Erkrankung meist mit deutlich weniger Symptomen als bei kleineren Kindern. Im Schnitt dauert eine Infektion mit Mundfäule zwei bis drei Wochen, erst dann trocknen die Blasen langsam aus und die Schmerzen werden geringer. Wer die Krankheit einmal hatte, ist für den Rest seines Lebens immun dagegen. Doch wie bei anderen Herpesinfektionen auch bleiben die Viren im Körper. Sie ruhen in Nervenknoten und verursachen keinerlei Symptome. In bestimmten Situationen, wenn zum Beispiel die Immunabwehr geschwächt ist, werden sie wieder aktiv und verursachen Herpesinfektionen wie den Lippenherpes.
Mundfäule sollte grundsätzlich ärztlich abgeklärt werden. Eine sichere Diagnose wird meist nach einer Laboranalyse gestellt, da andere Entzündungen und Krankheiten ähnliche Symptome zeigen. Wird die Krankheit nicht rechtzeitig behandelt, kann sie sich bis zu den Augen ausbreiten und sogar eine Hirnentzündung auslösen. Je eher man etwas dagegen tut, desto schneller heilt sie wieder ab. Virushemmende Medikamente werden nur in besonders schweren Fällen verordnet, im Fokus der Behandlung steht die Symptom- und Schmerzlinderung. Ärzte verordnen meist Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol, sie wirken gleichzeitig fiebersenkend. Zur Schmerzbekämpfung empfehlen sich zusätzlich lokale Anästhetika. Es gibt sie als Munddusche, Spülung oder auch als Gel. Zusätzlich können auch Spülungen oder Sprays mit Chlorhexidin oder Chlorhexidinhaltigen Präparaten helfen, da sie antiseptisch wirken.
Da die entzündeten Stellen im Mund oft sehr schmerzen, verweigern gerade Kleinkinder häufig die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Versuchen Sie es mit kühlen, weichen Speisen und kalten Getränken wie Wasser und Milch. Gerade für kleine Kinder ist Flüssigkeitsmangel gefährlich, da sie sehr schnell austrocknen. Wenn Ihr Kleinkind mehr als einen Tag lang nichts trinkt, sollten Sie es in einer Klinik über eine Infusion mit Flüssigkeit versorgen lassen. Auch Unterernährung muss dringend vermieden werden, da sie das Immunsystem noch weiter schwächt.
Um einer Infektion mit Mundfäule vorzubeugen, müsste eine Übertragung mit den auslösenden Herpesviren verhindert werden. Das ist jedoch kaum möglich, da nahezu alle Erwachsenen mit dem Herpes simplex-Virus Typ 1 infiziert sind, selbst wenn sie noch nie Beschwerden hatten. Generell sollte der Kontakt zu allen, die akut an Mundfäule erkrankt sind, vermieden werden. Kinder mit Mundfäule müssen zu Hause bleiben, sie haben im Kindergarten oder in der Schule nichts zu suchen. Küsse und enger Körperkontakt sind tabu. Achten Sie auch darauf, dass Ihr Kind nicht mit fremdem Speichel in Berührung kommt – auch nicht mit Ihrem. Säubern Sie niemals Sauger oder Schnuller mit dem eigenen Speichel. Prüfen Sie die Temperatur von Milch oder Brei nicht mit den Lippen, sondern am Handgelenk. Entfernen Sie Flecken im Gesicht Ihres Kindes nicht mit Spucke.
Auslöser einer Stomatitis können Bakterien oder Pilze sein – aber auch Viren. Während Masern-, Mumps- und Röteln-Viren zu den seltenen Erregern einer Stomatitis gehören, gilt das Herpes simplex-Virus als der häufigste virale Verursacher. Als weiterer Auslöser gilt das Coxsackie-A-Virus, es verursacht die Hand-Fuß-Mund-Krankheit, bei der neben dem Mund – wie der Name schon sagt – auch Hände und Füße betroffen sind. Auch das Epstein-Barr-Virus, das das Pfeiffersche Drüsenfieber auslöst, das Influenzavirus, das Cytomegalie-Virus und das HI-Virus können mit einer Stomatitis einhergehen.
Symptome einer Stomatitis sind Rötungen, Schwellungen, Brennen und Schmerzen. Oft sind Beläge zu sehen und die Betroffenen leiden unter Mundgeruch. Teilweise neigt die Schleimhaut zu Blutungen. Essen und Trinken ist generell sehr schmerzhaft, vor allem bei Nahrungsmitteln, die heiß, sauer oder sehr stark gewürzt sind. Es kann zu verstärktem Speichelfluss kommen, manchmal trocknen die Schleimhäute aber auch aus. Es können sich auch zusätzlich Aphthen bilden: dieses sind gelblich-weiße Entzündungsherde, die von einem roten Hof umgeben sind.
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Verbieten Sie dem Schmerz den Mund!
Egal ob eine Mundschleimhautentzündung viral, bakteriell oder durch Pilze verursacht ist – Sie können den Heilungsprozess positiv beeinflussen. Dies ersetzt jedoch keinesfalls den Arztbesuch und eine von ihm verordnete, krankheitsspezifische medikamentöse Behandlung!
- Lokale Therapeutika. Mundspülungen, Lutschtabletten, Gele und Cremes mit Lokalanästhetika wie Lidocain oder Lauromacrogol 400 und bakterienhemmender Wirkung wie Chlorhexidin oder Dequaliniumchlorid und Benzalkoniumchlorid verwenden. Sie helfen, die Symptome zu lindern, verhindern eine Ausbreitung der Entzündung und können – zumindest vorübergehend – die Schmerzen betäuben.
- Mundhygiene. Achten Sie gerade in dieser Zeit auf eine konsequente und schonende Mundhygiene.
- Pflanzliche Wirkstoffe. Zu den Hausmitteln bei einer Stomatitis-Behandlung gehören unter anderem Kamillenblüten- und Salbeiextrakt sowie Myrrhentinktur. Es gibt sie auch als fertige Lösungen in der Apotheke.
- Auf die Ernährung achten. Bei den Mahlzeiten auf scharf gewürzte Speisen, Saures und Hartes verzichten. Knusprige Brotrinden, Knäckebrot, Biskuits und Obstprodukte sind tabu, da sie die Schleimhaut reizen könnten. Einen hohen Fruchtsäuregehalt haben insbesondere Johannisbeeren, Zitrusfrüchte und Tomaten. Damit geschädigte Zellen ersetzt werden können, ist eine eiweißreiche Ernährung und der Verzehr von Milchprodukten wie Joghurt zu empfehlen. Wegen der Schleimbildung aber lieber auf Frischmilch verzichten.
- Dehydrierung vermeiden. Gerade kleine Kinder und ältere Menschen stellen bei einer Mundschleimhautentzündung das Essen und Trinken ein, um Schmerzen zu vermeiden. Unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten!
- Unterstützen Sie Ihr Immunsystem. Gute Abwehrkräfte sind Ihr bester Verbündeter im Kampf gegen eine Stomatitis. Achten Sie auf ausreichend Schlaf und frische Luft, wenig Stress und eine gesunde, ausgewogene Ernährung. So klingt nicht nur eine akute Entzündung schneller ab, auch neue Infektionen können erfolgreich abgewehrt werden.
- Unterstützen Sie Ihre Mundflora. Chlorhexidinhaltige Mundspülungen können entzündungsauslösende Bakterien bekämpfen bevor sie Schaden anrichten. Und eine gesunde Mundflora kann auch Viren besser abwehren.
Weitere Ursachen für Mundschleimhautentzündungen.
Neben viral bedingten Entzündungen können auch Bakterien und Pilze eine Stomatitis auslösen. Ursache hierfür ist neben mangelhafter Mundhygiene meist ein schwaches Immunsystem. Die Immunabwehr des Körpers und damit auch der Mundschleimhaut kann durch verschiedene Faktoren geschwächt werden: durch chronische Krankheiten, AIDS, Strahlen- und Chemotherapie, Medikamentennebenwirkungen und Eisenmangel, aber auch durch starkes Rauchen, Allergien, Vitaminmangel sowie Alkohol- und Drogenmissbrauch.
Für die Behandlung der Folgen viral bedingter Entzündungen der Mundschleimhaut empfehlen wir aus unserem Hause: DEQUONAL® (bekämpft Viren, Bakterien und Pilze) und gegen die Schmerzen DYNEXAN MUNDGEL®.
- Weitere Informationen zu DEQUONAL® finden Sie hier (externe Website)
- Weitere Informationen zu DYNEXAN MUNDGEL® finden Sie hier (externe Website)
DEQUONAL®. Anwendungsgebiete: Zur unterstützenden zeitweiligen Behandlung bei Entzündungen der Mundschleimhaut. Zur zeitweiligen Anwendung bei Mundgeruch (soweit durch Keimbildung in der Mundhöhle verursacht) Warnhinweis: Dequonal® enthält 6 Vol.-% Alkohol. Pflichthinweis: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Stand: März 2016. Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH, D-65203 Wiesbaden
DYNEXAN MUNDGEL®. Wirkstoff: Lidocainhydrochlorid 1H2O Anwendungsgebiete: Zur zeitweiligen, symptomatischen Behandlung von Schmerzen an Mundschleimhaut, Zahnfleisch und Lippen. Hinweis: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Stand: Juli 2015. Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH, D-65203 Wiesbaden
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